Karl-Josef Laumann hat kaum Zeit abzuschalten. Tagtäglich bestimmt Corona sein Leben und ein Ende ist nicht wirklich in Sicht. Der Gesundheitsminister Nordrhein-Westfalens hat in der neuesten Coronaschutzverordnung Städten und Kreisen im Land erlaubt, dank erweiterter Teststrategie nicht eine Notbremse bei einer Inzidenz von über 100 ziehen zu müssen. Das versteht nicht jeder. Im Interview mit „Corona. Und jetzt?“-Host José Narciandi rechtfertigt er diese Entscheidung und lobt gleichzeitig die breite Testmöglichkeiten für die Bürger, die diese auch schließlich wahrnehmen sollen.
„Klar ist, dass wir nach Ostern Gottseidank das Material haben, Kinder in Schulen zweimal die Woche testen zu können.“
Karl-Josef Laumann (NRW-Gesundheitsminister)
Laumann stellte sich im Interview diversen Fragen der Hörer der NRW-Lokalradios, die Fragen eingesendet hatten. Unter anderem ging es um den Zwist zwischen Bund und Länder rund um die viel besagte Notbremse und wie das Bundesland Nordrhein-Westfalen sie interpretiert und was eigentlich genau dahintersteckt.
Auch in Sachen Schule und Kitas wurde der 63-Jährige von Bürgerfragen konfrontiert. Er erklärte: „Klar ist, dass wir nach Ostern Gottseidank das Material haben, Kinder in Schulen zweimal die Woche testen zu können.“ Wie viele Kinder schlussendlich wieder in die Schulen gehen dürfen hänge vom Infektionsgeschehen ab. Die Testbestecke müssten genutzt werden. Dass Tests vor Ostern Mangelware waren, will Laumann nicht unter den Tisch kehren. „Zu Schulbesuchen gehört der Test, genau wie das Testen auf Arbeitsplätzen.“
Impfstopp mit Astrazeneca: Laumann will bewusste Entscheidung für das Impfen treffen
Nicht nur Unikliniken in NRW fordern einen Impfstopp mit Astrazeneca für Menschen im Alter von unter 60 Jahren, in Berlin und München ist es sogar schon soweit. Im Vorfeld eines spontanen Treffens zwischen den Gesundheitsministern von Bund und Ländern hatte Karl-Josef Laumann schon angekündigt, dass er immer den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und auch des Paul-Ehrlich-Instituts und der Ständigen Impfkommision (Stiko) folgen wolle. „In der Frage der Pandemiebekämpfung haben sie eine große Erfahrung.“ Politisch würde Laumann in keinem Fall ärztliche Entscheidungen korrigieren.
Was NRW-Gesundheitsminister Laumann zu weiteren Fragen rund um die Corona-Pandemie zu sagen hat und wie er auf Vorwürfe von Bürgerinnen und Bürger reagiert, gibt es in der Interview-Ausgabe der neuen Episode „Corona. Und jetzt?“