NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat weitere Lockerungen in zwei Wochen angekündigt. „Es wird jetzt um die Fragen gehen: Brauchen wir für alle Bereiche noch Testpflichten? In welchen Bereichen ist die Maske noch erforderlich? Wir haben jetzt für den Außenbereich die Maskenpflicht abgeschafft. Ich denke mal, wir haben noch wenige Tage bis zu den Schulferien, so dass wir hier jetzt im Innenbereich an der Maskenpflicht nichts ändern“, so der Kanzlerkandidat der Union. Und: Die Schulen sollen nach den Ferien offen bleiben.
Delta-Variante wohl weiter verbreitet – Drosten mit leichter Entwarnung
Die Delta-Variante ist offenbar zumindest in Teilen Deutschlands auf dem Vormarsch. Bundesweit liegt der Anteil bei rund 6% aber im Raum München liegt der Anteil schon bei rund 25%. Auch in Hessen breitet sich die indische Virus-Mutation weiter aus, sagt Gesundheitsminister Kai Klose. „Wir haben doch deutliche Anzeichen, dass Delta auch in Hessen mittlerweile schon in über 25% der Fälle dominiert, daran sehen sie, dass das sehr schnell geht.“
Deutschlands Top-Virologe Prof. Christian Drosten wirkt da auch etwas ratlos. Er hält es auch für möglich, dass Delta in Deutschland einen anderen Verlauf nehmen könnte als in Großbritannien, wo die Infektionen in den vergangene Wochen wieder stark angestiegen sind. „Ich glaube eine Sache, die man sich für Deutschland zu Gute halten kann ist, dass wenn es so sein sollte, dass im Juli die Fallzahlen wieder ansteigen, dann werden wahrscheinlich die Schulferien, die kommen, wieder eine Entspannung bringen. Und diese Möglichkeit hatten natürlich unsere Kollegen in England nicht.“
Drosten geht davon aus, dass die Inzidenzen im Herbst auf jeden Fall wieder steigen. Darum müssten bis dahin jetzt möglichst viele Menschen komplett geimpft werden. Besonders Eltern von Schulkindern. Der Impfstoffhersteller Biontech geht außerdem weiter davon aus, dass man den Impfstoff nicht wegen der Delta-Variant anpassen muss. Allerdings könnte eine Auffrischung im Herbst nötig sein.
Impftermin-Vergabe in Impfzentren – aber nur priorisiert
Ab heute kann man in den Impfzentren in NRW wieder einen Termin für die erste Impfung vereinbaren. Die Terminbuchung ist online möglich über www.116117.de und telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117. Allerdings ist die Erstimpfung weiter den über 60-jährigen und Vorerkrankten vorbehalten – trotz Wegfall der Priorisierung. Alle anderen noch ohne Impfangebot sollen es stattdessen zunächst bei den Haus- oder Betriebsärzten versuchen.