Über 52.000 Neuinfektionen hatten wir gestern – wieder ein neuer Höchststand. Viele wollen sich darum gerade boostern lassen. Doch für wen das sinnvoll ist, darüber gibt es gerade Streit.
Über 52.000 Neuinfektionen – ein neuer Höchststand und neue Zahlen zeigen: Es sind offenbar vor allem die Ungeimpften, die sich anstecken. Im Corona-Hotspot Sachsen z.B. liegt die Inzidenz bei Ungeimpften derzeit rund 28 Mal höher als bei Geimpften. Darum will Noch-Bundesgesundheitsminister jetzt mehr Menschen Boostern – auch wenn die Zweitimpfung weniger als 6 Monate zurückliegt. Der Hausärzteverband ist aber dagegen und will Ältere zuerst die 3. Impfung verabreichen. Jüngere und Gesunde seien auch nach 6 Monaten noch ausreichend geschützt. Klar ist: Boostern hilft, sagt Virologe Hendrik Streeck bei n-tv: „Die Studien haben gezeigt, dass das eine 90 prozentige Verbesserung des Schutzes ist, aber es kann genauso sein. Wir können ja nicht in die Zukunft schauen, dass wir, ähnlich wie vorher auch, wieder eine Abflachung nach ein paar Monaten sehen, dann vielleicht von einem höheren Niveau als zuvor. Es kann dann eben auch sein, dass man im Herbst und Winter nächsten Jahres vor allem die Älteren wieder boostern sollte.“
Das NRW Gesundheitsministerium hat Schwierigkeiten bei der Auffrischungsimpfung eingeräumt. Vor allem die Hausarztpraxen seien derzeit mit anderen Erkältungskrankheiten überlastet. An anderen Impfstellen im Land bilden sich derzeit lange Schlangen. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hat derweil angedeutet, dass die Stiko bald die Booster-Empfehlung für alle ab 18 empfehlen könnte.
Betrüger werden härter bestraft
Fälschern von Impfpässen oder Testnachweisen könnte es bald an den Kragen gehen. Sie sollen bis zu 5 Jahre ins Gefängnis. Auch die Nutzer solcher gefälschten Pässe sollen laut Plänen der Ampel-Koalition künftig härter bestraft werden.
Nicht nur bei uns mehr Infektionen
Auch im Ausland steigen die Zahlen: in Großbritannien hatte Premierminister Johnson ja noch im Juni den Freedom-Day ausgerufen – also das „Ende“ aller Maßnahmen. Jetzt liegen die Inzidenzen über 300 und Johnson will darum sogar einen weiteren Lockdown zu Weihnachten nicht mehr ausschließen: „“
Entwurmung gegen Corona?
Ein Entwurmungsmittel für Pferde ist derzeit der Kassenschlager in Österreich. Es soll angeblich eine Alternative zur Impfung sein. Das behauptet ein Politiker der rechten Partei FPÖ. Der ist Impfgegner und schwört auf das Pferdemittel. Österreichische Ärzte sehen das anders, die müssen sich nämlich immer häufiger um die Vergifteten kümmern.