Jens Spahn und Lothar Wieler – die Zweifaltigkeit der Pandemie-Bekämpfung hat ihre Botschaften zum Osterfest verkündet. Lockerungen sind in weite Ferne gerückt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte, dass wenn sich Menschen treffen, dann möglichst nur draußen. Lothar Wieler, Chef des Robert-Koch-Instituts ergänzte, mit der Virus-Variante B.1.1.7 sei noch weniger zu spaßen als mit dem Original-Virus. „Es gibt sehr deutliche Signale, dass diese Welle noch schlimmer werden kann als die ersten beiden Wellen.“
Empfehlungen an die Bundesländer
Den Bundesländern empfiehlt Spahn, wenn die Inzidenzzahlen auf über 100 steigen, einfach mal was zu unternehmen. „Ich appelliere daher an die Länder, die vereinbarte Notbremse beim Überschreiten der Inzidenz von 100 auch konsequent anzuwenden.“ Die Notbremse, das zu Erinnerung, soll gezogen werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region oder einem Land an drei aufeinander folgenden Tagen auf über 100 steigt. Und da kommt jetzt Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ins Spiel. Der sagt: „Wir müssen die Gefahren durch die Mutation eindämmen, darum ziehen wird in Nordrhein-Westfalen auch die Notbremse.“ Aber, obwohl die Inzidenz landesweit bei 121 liegt, wird die Notbremse ganz konsequent nicht nur in den betroffenen Regionen gezogen. Nur in Kommunen mit hoher Inzidenz müssen Läden, Sportstätten, Kultureinrichtungen und Zoos schließen. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Der Besuch von Frisören und der Fußpflege bleiben erlaubt und ein Kreis darf auch Ausnahmen machen für Menschen, die einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorlegen können. „Da kann er sagen, mit einem Test der nicht älter als 24 Stunden ist kannst du in den Baumarkt gehen, kannst du in ein Textilgeschäft gehen.“, so Laumann
Impfquote weiter vergleichsweise niedrig
Noch kurz ein Blick auf Deutschlands Impfstatus: etwa 8,3 Millionen Menschen haben mindestens eine Impfspritze bekommen. Und nach Ostern solls erst richtig losgehen verspricht Jens Spahn: „Allein der Umstand, dass wir im April mehr Impfdosen erwarten dürfen, nämlich 15 Millionen, als im ganzen ersten Quartal verimpft worden sind, macht deutlich wie die Impfkampagne an Dynamik gewinnen kann und gewinnen wird.“ US-Präsident Joe Biden hat sein Ziel in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 100 Millionen Menschen zu impfen korrigiert, weil es schon erreicht sei. Neue Zielmarke seien 200 Millionen Impfungen in Bidens ersten 100 Tagen.