Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft sich mit Kunst- und Kulturschaffenden, um über deren Situation in der Corona-Pandemie zu sprechen. Währenddessen ist die Lage in Indien katastrophal.
In Indien eskaliert die Lage
Den sechsten Tag in Folge hat Indien die weltweit höchste Anzahl an Corona-Neuinfektionen zu verzeichnen. Mehr als 323.000 neue Fälle und 2771 Corona-Tote. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Indien ist gegen die verheerende zweite Corona-Welle nicht gewappnet. Krankenhäuser und Krematorien sind überfordert, es gibt zu wenig von allem – Sauerstoff, Medikamente, Krankenhausbetten alles fehlt. In einem Video der BBC schildert ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation die Situation: „So etwas Schreckliches habe ich noch nie gesehen, ich kann nicht glauben, dass wir in Indiens Hauptstadt Neu Dehli sind. Die Menschen bekommen keinen Sauerstoff, sie sterben wie die Tiere. Und uns fehlt es an Holz um sie zu verbrennen.“ Im Hinduismus werden die Toten traditionell auf einem Platz im Freien verbrannt. Ärzte in der Hauptstadt Neu-Delhi berichten von abgewiesenen Patienten, die auf der Straße sterben. Der Arzt Tarqeem Haider vom Pentamed Krankenhaus im BBC-Interview: „Wir verbringen seit einer Woche schlaflose Nächte, manchmal wollen wir nur noch weinen, weil wir den Patienten nicht richtig helfen können.“ Die Familien der Covid-Kranken werden aufgefordert selbst Sauerstoff zu besorgen.
Hilfe für Indien auch aus Deutschland
Mehrere Länder einschließlich Deutschland haben Indien ihre Unterstützung zugesichert. Regierungssprecher Steffen Seibert: „In der Tat prüft die Bundesregierung jetzt genau mit dieser Dringlichkeit, welche Unterstützung gegeben werden kann. Da kommen in Frage Sauerstoffanlagen, Beatmungsgeräte, Medikamente.“
Eine Reihe von Ländern wie Australien haben Flüge aus Indien wegen der dortigen Coronavirus-Variante B.1.617 ausgesetzt. Auch Deutschland hat die Einreise aus Indien stark eingeschränkt. Die Lufthansa hält ihre Flugverbindungen nach Indien aber vorerst weiter aufrecht.