Soll die Quarantäne für Infizierte und Kontaktpersonen verkürzt werden? Heute beschäftigt sich der Expertenrat der Bundesregierung mit dieser wichtigen Frage
Sollte sich die Omikron-Variante wie befürchtet ausbreiten, drohen durch die Quarantäne vieler Betroffener Versorgungsengpässe. Patientenschützer Eugen Brysch fordert, dass eine Quarantäne nur nach einem negativen PCR-Test verkürzt werden darf. Und auch Virologe Prof. Timo Ulrichs mahnt bei n-tv zur Vorsicht: „Wir wollen natürlich nicht gerade in der Anfangsphase der Ausbreitung der Omikron-Variante, dass das Ganze ungehindert losgeht. Und wenn wir die Menschen eben zu früh zurücklassen an die Arbeitsstellen und in ihr normales Leben, dann kann es eben passieren, das wir der weiteren Ausbreitung Vorschub leisten – auch ohne das wir es bemerken.“ Grundsätzlich gilt bisher: Wer ungeimpft infiziert ist, soll 14 Tage in Quarantäne – vollständig Geimpfte fünf Tage, wenn sie danach symptomfrei und negativ PCR-getestet sind.
Hat man Kontakt zu einer positiv auf Corona getesteten Person, soll man für zehn Tage in häusliche Quarantäne. Nach 7 Tagen kann man sich mit einem negativen Schnelltest freitesten, mit einem PCR-Test nach 5 Tagen.
Proteste gegen Corona-Maßnahmen gehen weiter
Zehntausende Menschen sind am Montag in zahlreichen deutschen Städten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Sachsen und Sachsen-Anhalt kam es zu Ausschreitungen. Es flogen Flaschen und Feuerwerkskörper gegen die Polizei. In Zwickau wurden 14 Beamte verletzt. Ein Demonstrant versuchte sogar einem Polizisten die Waffe zu entreißen. Gerade die zunehmende Radikalisierung der Szene ist gefährlich, sagt Rechtsextremismus-Forscher Johannes Kiess von der Universität Leipzig: „Die Gefahr besteht, dass sich Menschen im Umfeld der Corona-Maßnahmen-Demos und online radikalisieren, weiter radikalisieren und dann als Einzelne oder in kleinen Gruppen offline weiter Kontakt halten, sich weiter radikalisieren und dann früher oder später dann auch zu Gewalttaten schreiten.“ Mittlerweile gibt es aber auch immer häufiger Gegendemos. Am Abend zum Beispiel in Potsdam, Leipzig und Hamburg Bergedorf.
Das LKA in Schleswig-Holstein ermittelt derweil gegen Querdenker. Sie sollen auf Telegram Ministerpräsidentin Schwesig mit dem Tod bedroht haben.