Mal eine gute Meldung in Sachen Corona heute: Es gibt einen neuen Impf-Rekord. Fast 1,5 Millionen verabreichte Impfdosen wurden für gestern gemeldet. Das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne. Die allermeisten (fast 1,3 Millionen) waren Auffrischungsimpfungen. Aber auch die Zahl der Erst- und Zweitimpfungen legt zu. Ob es so weitergeht. Allerdings hängt das davon ab, ob es genug Impfstoff im Januar gibt. Und da siehts derzeit nicht gut aus.
Zu wenig Impfstoff trotz zwei Jahren Pandemie
Wer hätte das gedacht – das wir nach zwei Jahren Pandemie mit zu wenig Impfstoff dastehen. Laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist das so. Innerhalb der nächsten Wochen kann er 3,2 Millionen Dosen Biontech ausliefern, dass sei aber viel weniger als die Ärztinnen und Ärzte geordert hätten. Auch im neuen Quartal siehts nicht besser aus: „Die Meng Impfstoff, die zur Verfügung stand, hätte für eine sehr offensive Impfstoff-Kampagne nicht ausgereicht. Daher hatte ich Finanzminister Lindner um Hilfe gebeten, um kurzfristig Impfstoff zu beschaffen. Diese Beschaffungen laufen bereits.“, so Lauterbach.
Mit dem Geld will Lauterbach jetzt 90 Millionen Dosen Biontech nachkaufen und auch nicht verimpfte EU-Dosen in Osteuropa beschaffen. Wenn im Januar Impfstoff fehlt, rechnet der Virologe Martin Stürmer bei n-tv mit Konsequenzen: „Ich rechne damit, dass wir uns spätestens im Januar mit Omikron in Deutschland konfrontiert sehen – auch flächendeckend. Und da brauchen wir die Boosterung. Wir müssen ja auch die Kinder und Jugendlichen jetzt mit Impfstoff versorgen. Das ist eine Altersgruppe, wo die Inzidenz sehr hoch ist, und ich möchte da die Möglichkeit sehen, da ausreichend impfen zu können.“
Omikron auf dem Vormarsch
Omikron breitet sich derzeit besonders in Nord-Europa stark aus. In unserem nördlichen Nachbarland Dänemark erreichen die Infektionszahlen immer neue Höchststände. Nach einem Schüler-Weihnachtsessen in der Stadt Viborg sind sogar 64 der 150 Teilnehmer positiv auf die Omikron-Variante getestet worden. Mittlerweile gibt es viermal mehr Infektionen als Anfang November. Auch Großbritannien musste darum jetzt die Corona-Maßnahmen wieder verschärfen, weil Omikron das Land förmlich überrolle, so Premierminister Boris Johnson: „Die Verdoppelungsrate von Omikron liegt in einigen Regionen bei unter zwei Tagen. Und wir sehen darum auch die unvermeidliche Erhöhung bei den Krankenhauseinweisungen um 10% im Land und bei rund 30% in London.“
Johnson fleht darum förmlich darum, sich boostern zu lassen. Gleichzeitig gilt wieder Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln und 3G für Discos und bestimmte Großveranstaltungen. Und das obwohl England noch im Sommer den „Freedom Day“ und das Ende aller Maßnahmen gefeiert hatte.