Die Hersteller Biontech und Pfizer wollen bis Ende Juni zusätzlich 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an Deutschland und die übrigen EU-Staaten liefern. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit. Währenddessen will Dänemark offensichtlich vollständig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Grund sind die Sicherheitsbedenken wegen der möglichen Nebenwirkungen des Impfstoffs.
Impfen läuft immer besser
Die Impfkampagne in Deutschland nimmt allmählich an Fahrt auf. Laut dem Impfmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) haben am Dienstag mehr als 530.000 Menschen in Deutschland eine Impfdosis erhalten. Mittlerweile sind insgesamt 14 Millionen Menschen mindestens ein Mal, und gut 5,2 Millionen Menschen zwei Mal geimpft worden.
Probleme mit Vektorimpfstoffen
Die seltenen schweren Nebenwirkungen nach der Impfung mit den Präparaten von Astrazeneca und Johnson & Johnson hängen deutschen Experten zufolge möglicherweise mit dem speziellen Typ dieser Impfstoffe zusammen. Beide sind sogenannte Vektorimpfstoffe. Dabei wird ein an sich harmloses Adenovirus als sogenannter Vektor genutzt, um Erbinformationen des Coronavirus in den Körper zu schleusen.
Beide Impfstoffe stehen im Verdacht in seltenen Fällen Sinusvenenthrombosen, also Blutgerinnsel im Gehirn auszulösen. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca dennoch weiter, der von Johnson & Johnson wird geprüft. Die Auslieferung der bestellten Dosen in Europa ist erst einmal gestoppt.
Klarheit gibt es jetzt dagegen für die mehr als zwei Millionen Menschen unter 60 Jahren, die in Deutschland bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben: Sie sollen bei der notwendigen Zweitimpfung auf einen mRNA-Impfstoff, von Biontech/Pfizer oder Moderna umsteigen können.
Die EU-Kommission will bei den nächsten Bestellungen für Corona-Impfstoffe vor allem auf die mRNA-Technologie setzen. Ein weiterer Impfstoff dieser Art könnte im Sommer zugelassen werden, der von Curevac.
Aus Brüssel heißt es aber, dies bedeute nicht, dass Hersteller wie Astrazeneca und Johnson & Johnson bei künftigen Verträgen bereits aus dem Rennen seien oder deren Verträge nicht verlängert würden.
Schottischer Impferfolg
Die schottische Insel Fair Isle ist vermutlich der abgelegenste Flecken Erde des Vereinigten Königreichs, bekannt für Strickpullis, Seevögel und jetzt auch dafür, einer der Corona-sichersten Plätze des Landes zu sein, freut sich John Best einer der Bewohner von Fair Isle in der BBC: „It’s probably one oft the safest places in the country, really.“
Was die Insel so sicher macht ist die Tatsache, dass alle Insulaner ihre zweite Dosis Astrazeneca verabreicht bekommen, das heißt die gesamte Bevölkerung von Fair Isle ist vollständig geimpft, alle 48 Frauen und Männer. Jetzt können sie ihren Schafen was von Herdenimmunität erzählen.