Heute haben die CDU-Ministerpräsidenten im Bundesrat dann doch „grünes Licht“ für die neuen Corona-Regeln der Ampel gegeben. Damit kommt bald 3G am Arbeitsplatz und im ÖPNV, die Homeoffice-Pflicht und die Test-Pflicht für Personal und Besucher in Kliniken und Heimen. Auch Kontakt- und 2G-Beschränkungen sind regional möglich. Ausgangsbeschränkungen und flächendeckende Schulschließungen soll es aber nicht mehr geben.
Aber reicht das? Antworten darauf gabs heute bei der Freitags-Pressekonferenz des Robert Koch-Instituts und Noch-Gesundheitsminister Spahn.
„Es ist zehn nach zwölf“
– Gesundheitsminister Jens Spahn
Die Uhr dreht sich weiter in die falsche Richtung. Selbst 2G und eine große Impfkampagne würden nicht mehr reichen, um die Welle zu brechen, so Noch Gesundheitsminister Spahn heute. Es bräuchte weitere Kontaktbeschränkungen. Besonders bei Kindern ist die Inzidenz hoch, sagt RKI-Chef Wieler: „Im Alter von fünf bis 14 liegt die Inzidenz bei über 700. Es hier schon lange nicht mehr um einzelne Ausbruchsgeschehen. Ganz Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch. Das ist eine nationale Notlage.“
Auch die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich weiter zu – mit Folgen für die künftigen Patienten. Jens Spahn dazu: „Wir kommen in eine Situation, wo wir wohl erstmalig werden in größerem Umfang überregional in Deutschland Patientinnen und Patienten verlegen müssen, möglicherweise auch ins benachbarte Ausland.“ Die ersten beiden Intensiv-Patienten aus Bayern sind bereits nach Norditalien verlegt worden.
Lage in Österreich kritisch
Noch schlimmer triffts gerade die Österreicher – die müssen ab Montag wieder in den Lockdown – für 20 Tage. Österreichs Kanzler Schallenberg: „Aufgestachelt von diesen radikalen Impfgegnern, von fadenscheinigen Fake-News, haben sich leider zu viele unter uns nicht impfen lassen. Konsequenz daraus sind überfüllte Intensivstationen und enormes menschliches Leid.“ Ab Februar gibt es sogar eine Impfpflicht.
Übergewicht für schwere Verläufe mitverantwortlich
In Covid-Zeiten lohnt auch ein Blick auf die Waage. Denn wer zu viele Kilos auf den Rippen hat, hat ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen bei einer Corona-Infektion. Das belegt die Auswertung neuster Daten, sagt der Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, Jens Aberle. Besonders gefährdeten sind danach Menschen mit einem Bodymaß-Index von mehr als 30.
Wein statt Bier auf der Insel
Corona hat jetzt sogar das Trinkverhalten der Briten verändert. Statt zum traditionellen Pint griffen sie im Lockdown eher zu einem gepflegten Glas Wein – und – das gehört auch zur Wahrheit – zum Schnaps – anders war der Lockdown mit geschlossenen Pubs für viele wohl nicht auszuhalten – schönes Wochenende.