Diskussion um Schulen, RKI-Chef Wieler gegen weitere Lockerungen: Das Corona Update vom 1. Juni 2021

Auch die EU-Kommission hat jetzt Grünes Licht für die Verwendung des Corona-Impfstoffs von Biontech / Pfizer bei Kindern ab zwölf Jahren Grünes Licht gegeben. Das heißt: Rein rechtlich steht einer Impfung bei Kindern nichts mehr im Wege. Aber: Die Ständige Impfkommission in Deutschland hat noch keine Empfehlung ausgesprochen. Dort wird darüber nachgedacht, eine Empfehlung nur für Kinder mit Vorerkrankungen gegeben werden sollte.

Sieben-Tage-Inzidenz bei 35,2: Lage stabilisiert sich weiter

So langsam stabilisiert sich die Lage: Das Robert Koch-Institut hat die Gefahrenlage für Deutschland offiziell von “sehr hoch” auf “hoch” heruntergestuft. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit bei 35,2. Das ist zwar ein ganz leichter Anstieg – weil sie gestern noch 35,1 lag. Gesundheitsminister Jens Spahn sagte, er blicke trotzdem optimistisch auf die kommenden Tage. Das könne ein guter Sommer werden, sagte er.

Für neue Lockerungen reicht es im Moment aber noch nicht, so RKI-Chef Lothar Wieler. Um wirklich sicher zu sein, müssten rund 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft sein. Aktuell sind es aber erst 18 Prozent. 

Lehrerverbände diskutieren schon wieder über Schulschließungen

Die Schulen haben jetzt den zweiten Tag in Folge in Vollpräsenz geöffnet – schon wird darüber diskutiert, ob und wann sie wieder geschlossen werden sollten: Die Frage von Schulschließungen sollte nach Ansicht des Lehrerverbandes auch im nächsten Schuljahr weiter an die Inzidenz gekoppelt werden. Solange nicht alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit zur Impfung hätten, habe der Schulbetrieb Rücksicht zu nehmen – das sagt Verbandspräsident Meidinger. Überhaupt wird auch unter den Eltern darüber diskutiert, ob die jetzigen Schulöffnungen zur richtigen Zeit kommen. Das ist das Top-Thema in unserem Podcast „Corona. Und jetzt“ – den gibt es ab Donnerstag (2. Juni) überall dort, wo es Podcasts gibt.

Privatinsolvenzen deutlich häufiger als zuvor

Die Zahl der Privat-Insolvenzen ist durch die Corona-Pandemie deutlich angestiegen. In den ersten drei Monaten des aktuellen Jahres gab es rund 31.800 Privatinsolvenzen in Deutschland. Das sind nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel knapp 57 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 

Eine gute Nachricht noch zum Schluss: Damit Firmen in der Corona-Pandemie weiter ausbilden, gibt es ab heute eine höhere Prämie. Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern erhalten pro Azubi bis zu 6000 Euro. Das ist doppelt so viel wie bisher.