Das ist mal eine besondere Interpretation von 3G: Geimpft, genesen, gestorben. Das sagte Noch-Gesundheitsminister Spahn heute. Das werde wahrscheinlich am Ende des Winters die Bilanz sein. Darum warb Spahn nochmal fürs Impfen – auch mit Moderna. Zuletzt war Spahn in die Kritik geraten, weil er zu Gunsten von Moderna den Biontech-Impfstoff rationieren wollte.
Spahn und die Moderna-Debatte
Wenn man richtig verstanden werden will, dann bemühe man einen Vergleich. Bundes-noch-Gesundheitsminister Spahn hat diese beliebte Karte aus der Kommunikationskiste heute gezogen: „Biontech ist der Mercedes unter den Impfstoffen und Moderna der Rollce Royce.“ Spahn wehrte sich damit gegen die Kritik, er wolle den Impfstoff von Biontech rationieren, weil der von Moderna bald in den Lagern vergammelt. Der Grund für seine Moderna-Werbung sei vielmehr, dass sich das Biontech-Lager zunehmend leert, weil sich gerade so viel impfen lassen, so Spahn. So ein Mist aber auch, konnte ja auch keiner mit rechnen, dass wir noch Impfstoff brauchen, bei Millionen Ungeimpften. Aber Moderna sei zum Glück genauso gut, sagt der Impfstoffforscher Leif Erik Sander von der Charité: „Die Kombination unterschiedlicher Impfstoffe ist problemlos möglich. Sie können beruhigt nehmen, was gerade da ist.“ Biontech prüft jetzt, ab man mehr liefern kann als bestellt war – mit dem Moderna-Impfstoff sollen bis Jahresende 50 Millionen Dosen zur Verfügung stehen.
Impfpflicht oder keine Impfpflicht?
„Wir haben gesagt, es wird keine Impfpflicht geben.“ sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor vier Monaten – vielleicht hätte man damals dem Nebensatz etwas mehr Beachtung schenken sollen. „Wir sind am Beginn der Phase, in der wir noch werben“. Darum ist jetzt die Diskussion über eine Impflicht wieder voll entbrannt. SPD Gesundheits-Experte Lauterbach glaubt bei Bild, dass es ohne nicht gehen wird: „Die Impfstoffe werden etwas schneller unwirksam. Die Zahl derer, die sich nicht impfen lassen will, ist größer. Daher müssen wir an dem Rad drehen: wie kriegen wir mehr zur Impfung. Da kann eine Impfpflicht hilfreich sein.“ Die FDP und viele Unions-Politiker lehnen eine Impfpflicht allerdings ab, weil sie sie für verfassungswidrig halten.
Corona-Probleme beim FC Bayern
Auch der FC Bayern hat ein Corona-Problem. Beim Champions-League-Spiel gegen Kiew morgen sitzen vier Stars „dahoam“ auf dem Sofa statt auf dem Rasen Tore zu schießen. Die ungeimpften Profis sind in Quarantäne, einige sogar wiederholt. Darum will der Club den Stars jetzt für die Zeit das Gehalt kürzen, sagte Ex-Vorstand Karl Heinz Rummenigge bei Sky, dass man nicht vergessen dürfe, dass man beim nächsten Spiel nur noch mit 25% Zuschauer-Kapazität spielen dürfe, und das sei natürlich wirtschaftlich ein großer Schaden für den FC Bayern. Die hochbezahlten Kicker mit zweistelligem Millionengehalt im Jahr dürften die Gehaltskürzung sicher verschmerzen.