Heute wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Bundestag gegrillt. Die Abgeordneten haben viele Fragen: Wo ist der Corona-Impfstoff? Wann geht es endlich los mit den kostenlosen Schnelltests in Apotheken und Praxen? Und wann kommen die Selbsttests, die jeder zu Hause machen kann? Da haben jetzt die ersten drei Produkte zumindest schon mal eine Zulassung bekommen. Sie sollen laut Spahn in wenigen Tagen in Geschäften und in den Regalen der Supermärkte stehen. Aber auch hier gibts noch viele offene Fragen, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei BILD: „Wer registriert dann, ob ich irgendwo reindarf oder nicht? Müssen das die Gesundheitsämter machen? Ob die das schaffen? Ein Geschäft muss dann quasi Tests abnehmen? Da hatte ich den Eindruck, dass die Kanzlerin gestern der Auffassung war, die Fragen sind mitnichten bislang entschieden“. Könnte man auch frei übersetzen mit: „Das könnte noch ein bisschen dauern“. Vielleicht gibt es ja bei der nächsten Bund-Länder-Schalte in einer Woche eine Lösung. Dann will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch über einen Stufenplan für Öffnungen diskutieren. Die Schnell -und Selbsttests sollen dabei eine große Rolle spielen.
Impfung von Lehrern und Erziehern
Ab heute dürfen auch Erzieher und Lehrer gegen Corona geimpft werden. Grund ist die Hochstufung bei der Impfreihenfolge, weil bisher nur sehr wenig Astrazeneca-Impfstoff verbraucht wurde. Von den 1,4 Millionen gelieferten Dosen wurden bisher nur rund 240.000 verabreicht. Das liegt auch daran, dass einige Menschen den Impf-Termin verstreichen lassen, weil sie Astrazeneca für weniger wirksam halten als andere Impfstoffe. Die gute Nachricht lautet aber: Alle Impfstoffe lassen sich laut Experten innerhalb weniger Wochen an künftige Virus-Mutationen anpassen.
Großbritannien: Lockdown-Ende im Sommer
Erst belächelt und sogar verspottet – und jetzt ist er der große Impfweltmeister in Europa. Also quasi genau der umgekehrte Karriere-Weg wie bei Jens Spahn. Die Rede ist von Großbritanniens Premierminister Boris Johnson. Mittlerweile wurden 27 Prozent der Briten geimpft. Darum will Boris Johnson bis zum 21. Juni alle Beschränkungen aufheben. Und: es soll keinen Lockdown mehr geben. Johnson: „Das heißt, dass wir jetzt auf einer Einbahnstraße Richtung Freiheit unterwegs sind. Dank der Impfungen sehen wir Licht am Ende, das führt uns in einen Frühling und Sommer der Hoffnung, und ich gehe davon aus, dass wir nicht mehr umkehren werden“. Die Briten jubeln und buchen bereits fleißig den Sommer-Urlaub. Die Flugbuchungen schnellten um 300 Prozent nach oben.
Israels effektive Impfstrategie
Die Israelis impfen schon bei IKEA – zwischen dem Billy-Regal und der Köttbullar-Theke. Es gibt sogar Impf-Partys mit DJs, Freibier und Pizza, um besonders die Jungen von einem möglicherweise lebensrettenden Pikser zu überzeugen. Und auch andere Länder sind kreativ, wenn es darum geht, möglichst schnell und unkompliziert zu impfen. In Rom wird in Parkanlagen und Museen geimpft – in den USA in Sportstadien und leerstehenden Vergnügungsparks und Supermärkten. Da steht man ja eh meist lange an der Kasse.