Ist das noch Corona? Oder schon Wahlkampf. Einige vor allem SPD-geführte Kommunen wollen partout die Schulen vor Ostern schließen – weil es so viele Infektionen gibt. Das Land wittert Wahlkampf und wiegelt ab. Und: Der nächste Bund-Länder-Gipfel wirft seine Schatten voraus.
Söder fordert Einhalten der Corona-Notbremse
Am Montag beraten die Ministerpräsidenten gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, wie es mit den Corona-Verboten weitergeht. Und wenn man Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder so hört, dann können wir das Thema Lockerungen wohl vergessen. Alle Bundesländer sollten sich gefälligst an die vereinbarte Notbremse bei einer 100er Inzidenz halten, fordert Söder: „Wir brauchen eine harte Notbremse, damit wir überhaupt richtig agieren können. Und im Moment stehen wir auf einem Sprungbrett zur nächsten Stufe einer exponentiellen Entwicklung. Deswegen muss och einmal alles auf dem Prüfstand stehen. Ich kann mir jetzt weitere große Öffnungen nicht vorstellen“. Söder ist außerdem dafür, Astrazeneca-Exporte aus der EU in andere Länder zu stoppen, besonders in die Länder, die selbst herstellen und nicht in die EU exportieren
Immer mehr Kommunen in NRW fordern Schulschließungen vor den Oster-Ferien
Auch in Nordrhein-Westfalen steigen die Infektionen weiter stark an. Die landesweite Inzidenz liegt bei 92,1 – also kurz vor der 100er Marke für die vereinbarte Notbremse, wo Schluss ist mit Lockerungen. Und jetzt bahnt sich auch noch Streit an zwischen einzelnen Kommunen und der Landesregierung. Die Stadt Dortmund nimmt heute bei der Landesregierung einen neuen Anlauf mit dem Ziel, ab Montag die Schulen wieder zu schließen. In Dortmund hätte sich der Anteil der Infizierten unter 20 Jahre verdreifacht, so Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal: „Wir haben die Situation, dass die britische Variante des Virus das Ruder des Infektionsgeschehens in Deutschland übernimmt“. Nach Duisburg und Dortmund fordert jetzt auch Wuppertal Schulschließungen. Die nordrhein-westfälische Landesregierung ist aber weiter dagegen. Erst müssten andere Maßnahmen getroffen werden, und in jedem Fall muss das Land zustimmen, heißt es in einem Erlass. Auch dem geplanten Kita-Notbetrieb in Duisburg erteilte NRW-Familienminister Joachim Stamp heute eine Absage.
NRW: Razzia gegen mutmaßliche Coronahilfen-Betrüger
In NRW gab es heute eine Razzia wegen eines mutmaßlich großangelegten Betrugs mit Corona-Soforthilfen. Die Polizei hat 58 Wohnungen und Firmen in mehreren nordrhein-westfälischen Städten und in Berlin durchsucht. Ein per Haftbefehl gesuchter 52 Jahre alter Verdächtiger aus Grevenbroich wurde festgenommen. Die insgesamt rund 30 Verdächtigen sollen Corona-Soforthilfen im Gesamtumfang von 450.000 Euro zu Unrecht beantragt zu haben. Ausgezahlt wurden bereits 170.000 Euro.
Studie: Unter 65-Jährige nach Infektion weitgehend vor Corona geschützt
Wer Corona-infiziert war, ist in den Folgemonaten vor einer weiteren Infektion weitgehend geschützt. Das ist das Ergebnis einer großangelegten Studie aus Dänemark – allerdings gibt es ein großes „Aber“. Denn bei Menschen über 65 kommt es häufiger zu Neuinfektionen als bei Jüngeren. Daher sollten sich gerade ältere Infizierte impfen lassen, so die Autoren der Studie.